Monika Akal Namdevi
Über mich
Mit der Geburt meines Sohnes vor nun bald 14 Jahren hat sich für mich als selbständige, vollberufstätige Simultandolmetscherin aus Leidenschaft in Politik und Wirtschaft einiges in meinem bisherigen Leben grundlegend verändert. Meine Prioritäten haben sich weg von der Karriere hin zum neuen, schutzbedürftigen kleinen Wesen in meinem Leben verschoben.
Heute weiß ich, es war ein Geschenk, bei seiner Geburt aufgrund einer Placenta Accreta (Wahrscheinlichkeit, dass so etwas vorkommt: 1 mickriges %) eine Nahtoderfahrung machen zu dürfen. Doch zur Zeit der Geburt selbst war dies eine große Herausforderung, zumal dadurch Prozesse bei unserem Kind, bei mir und in unserer Familie angestoßen wurden, die sehr schmerzhaft und gleichzeitig heilsam und transformierend bis heute wirken.
Niemand in meinem Umfeld konnte mir wirklich Antworten geben und weiter helfen. Jeder war überfordert, einschließlich mir selbst. Die Empfehlungen, die ich bekam, fühlten sich nicht liebevoll, nicht stimmig und irgendwie nicht „richtig“ an und haben unsere Situation nur verschlimmert.
Wie es immer so ist – der Leidensdruck muss wohl einfach erst groß genug sein, bevor man sich wirklich auf den Weg macht und beginnt, eine andere Richtung einzuschlagen. Ich sah mich also gezwungen, alle möglichen verschiedenen Inspirationen und Wissensquellen durchzuforsten.
Die alltäglichen Herausforderungen, die sich aufgrund der „besonderen Voraussetzungen“ meines Sohnes – zu Beginn seiner Schulzeit als „höchstbegabt“ eingestuft, was aus unterschiedlichsten Gründen alles andere als beneidenswert oder gar erstrebenswert ist – ergaben, waren immens und sehr extrem. Der Gegenwind vom Umfeld sehr massiv. Natürlich meint es jeder gut. Doch wieso wird einer Mutter abgesprochen, instinktiv zu wissen, was es braucht, damit es ihrem Kind gut geht? Sobald Frau zur Mutter wird, wird ihr oftmals jegliches Urteilsvermögen abgesprochen. Die Frau verliert oftmals zusehends ihr Selbstvertrauen und beginnt, massiv an ihrer eigenen Wahrnehmung zu zweifeln – und lässt sich in den „Nachwehen“ von Schwangerschaft und Geburt alles „andrehen“, wenn man sie nur bei ihren Ängsten packt. Und so läuft das dann auf jeder Ebene weiter, egal ob es um die Gesundheit, Betreuungsmöglichkeiten oder die Schule geht.
Aus Leidensdruck habe ich mich also auf den Weg gemacht und gesucht und gesucht. Bis ich fündig geworden bin und auf einen wundervollen, entwicklungspsychologischen Ansatz gestoßen, der all das, was ich an Wahrnehmung hatte, bestätigte und nicht, wie sämtliche anderen Infos, die ich bis dahin „entdeckt“ hatte, mich in allem, was ich spürte, in Zweifel zu ziehen.
Das war der Anfang eines wundervollen, wenn auch oftmals schmerzhaften Prozesses der Transformation und Heilung. Die intensive Auseinandersetzung mit dieser Strömung der Entwicklungspsychologie hat uns so tiefgreifend weiter geholfen und derart tiefsitzende Blockaden in meinem und unseren Leben gelöst, dass ich dieses Wissen wie ein Geschenk sehe und es mein großes Herzensanliegen in diesem Leben ist, es zu einem möglichst frühen Zeitpunkt an all die vielen Mütter und Väter weiter zu geben, denen dann ein ähnlich langer und schmerzhafter Leidensweg wie der unsere erspart bleibt.

Etwa zeitgleich bin ich – nach 12 Jahren Hatha-Yoga-Praxis – auf das wundervolle Werkzeug des Kundalini-Yoga gestoßen. Für mich das perfekte Instrument, um die in der Entwicklungspsychologie so schön herausgearbeiteten Zusammenhänge in der Praxis zu verstehen und die durch „das Leben“ entstandenen Blockaden, Ängste, tiefsitzenden Emotionen Schritt für Schritt zu transformieren und mein Leben und damit auch das meines Kindes grundlegend auf einen anderen, gesünderen und glücklicheren Weg zu bringen. Im Kundalini-Yoga heißt es: Wenn du 1 Jahr Kundalini-Yoga machst, verändert sich in deinem Leben so viel wie sonst in 20 Jahren. Ich zumindest kann diese Aussage für mich persönlich nur bestätigen.
Der lange Leidensweg mit meinem Sohn, heute 13 Jahre alt, hat in mir den Wunsch entstehen lassen, die reichen Schätze der Entwicklungspsychologie und die des Kundalini-Yoga miteinander zu verbinden und den Familien bereits frühestmöglich weiter zu geben. So entstand der Wunsch, erst Schwangeren- und Rückbildungsyogalehrerin zu werden, um das „große Ganze“ mit einer Ausbildung zur Doula (Schwangeren-, Geburts- und Wochenbettbegleitung für werdende Müttern – und natürlich auch Väter – in enger Zusammenarbeit mit ihren Hebammen) zu vervollständigen und abzurunden.
Heute bin ich glücklich, als Yogalehrerin, Coach und Doula tätig sein zu dürfen und Menschen in allen Lebenslagen von der Entstehung bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich aus dieser Welt verabschieden, begleiten und in den herausfordernsten Situationen unterstützen zu dürfen, indem ich sie stärke und ihnen dabei helfe, ihren eigenen Weg selbstbewusst und selbstbestimmt zu gehen.